Der Mittelrhein ist für mich eine der schönsten Landschaften und Regionen Deutschlands. Das Gebiet zwischen den Flüssen Nahe, die bei Bingen in den Rhein mündet, und der Sieg, die Gleiches in der Nähe von Bonn tut, ist ein Hort vielfältiger kultureller Zeugnisse neuerer und älterer deutscher Geschichte.
Landschaftlich reizvoll zieht der Rhein seine Schleifen durch die umgebenden Mittelgebirge in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen (NRW). Mehr als 70 Burgen und Burgruinen, Schlösser und Festungen zieren die Spitzen der Hänge, auf denen immer noch weltweit anerkannte Spitzenweine an- und ausgebaut werden.
Sagen und Geschichten vom Mittelrhein
erzählen aus der Vergangenheit, nicht alle haben ihre Quellen in der Realität, aber sie tragen einen großen Teil zur sogenannten Rheinromantik bei. Fast jeder Deutsche kennt die Mär der Loreley, einer Nixe oder Zauberin, die arglose Schiffer in die Untiefen der Rheinfelsen und damit in den Tod rund um den gleichnamigen Felsen gelockt haben soll. Die Loreley ist übrigens eine fiktive Erzählung von C. Brentano, keine Sage, wie zumeist geglaubt wird. Durch Heinrich Heines Lied ist die Geschichte endgültig in das deutsche Kulturgut eingeflossen.
Alles zusammen, Kultur, Landschaft, Wein, Geschichte, trägt sicherlich dazu bei, dass die Gegend um den Mittelrhein 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.
Und genau dorthin zog es uns im Spätherbst 2015. Susanne und Thomas, eines meiner Brautpaare für den Juli diesen Jahres, mögen diese Gegend ebenfalls sehr, und während unseres Vorgesprächs war das Thema schnell auf ein Engagementshooting gefallen. Nun sind die beiden gebürtige Reeser und kennen Rees und den Niederrhein mehr als gut. So kam ein Verlobungshooting in unserer Stadt für sie nicht wirklich in Frage. “Fotos in Rees haben wir schon genug”, so dass nach einer Alternativlokation gesucht wurde. Und die war, für ein junges Paar, das zuhause im heimischen Garten am Niederrhein selbst ein wenig Wein anbaut, schnell gefunden. Eine Weingegend sollte es sein, bergig, sonnig, nicht weit vom Rhein entfernt, kulturell und kulinarisch hochinteressant. Also ging es zum Mittelrhein. Genau genommen in die Gegend um Oberwesel und Kaub , südlich von Boppard und Koblenz und nördlich von Bingen und Rüdesheim am Rhein.
Einem Fotografen
kommt diese romantische Gegend natürlich für jegliche Art von Paarshooting entgegen. Fast an jeder Ecke, sei es in den Weinbergen, bei der Weinlese, in der verwinkelten Gassen der am Rhein liegenden Städte wie Bacharach und St. Goarshausen, oder in den Burgen und Ruinen oberhalb des Rheintals, auf Burg Stahleck oder Burg Rheinfels oberhalb von St. Goar, Burg Katz oder Burg Maus, finden sich immer wieder wunderbare Ecken um ein Paar in Szene zu setzen.
Da die Beiden auch gerne einen Weinkeller besucht hätten, entschlossen sie sich kurzerhand, ihr Paarshooting auf zwei Tage anzusetzen. Ein Tag sollte dem Mittelrhein selbst gewidmet werden, der zweite Tag war dann für Koblenz reserviert. Natürlich lässt sich ein Hochzeitsfotograf bei solch schönen Aussichten nicht zweimal bitten und wir buchten kurzerhand eine Übernachtung hinzu.
So will ich Euch heute Fotos des Paarshootings des ersten Tages unserer Reise ins Rheintal zeigen. Die Fotos unseres Verlobungsshootings in Koblenz sind dann vielleicht einem zweiten Beitrag vorbehalten.
Und übrigens. Die Fotos aus dem Weinkeller sind ausnahmslos gestellt! Auch wenn Susannes rote Wangen vielleicht etwas anderes vermuten lassen würden, sie sind allein Ausdruck der enormen Hitze und Luftfeuchtigkeit des Kellers 😉 Und bitte erschreckt Euch nicht bei den Fotos mit dem Kandelaber, so gruselig ging es nicht wirklich zu!