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Donnerstag vor drei Wochen. Das Wetter ist diesen Sommer ziemlich unberechenbar! Auf nichts ist Verlass, nicht einmal auf die kurzzeitige Wettervorhersage. Seit Wochen ziehen immer wieder Regengebiete über den Niederrhein. Eigentlich sind es kleine Wettergebiete, jeweils stadtgroß, dazwischen mal Auflockerungen, dahinter wieder Regen. Anfangs des Wochenendes wurden sie für Mittwoch bis Freitag vorhergesagt. Dann haben sie sich im Verlauf der Woche zeitlich nach hinten verschoben, um schließlich pünktlich am Donnerstag zum Wochenende hin aufzutauchen.

Na was denn jetzt, liebes Wetter?

Genau so war es auch vor drei Wochen. Mein Brautpaar, die Tochter eines ehemaligen Bräutigams – ja, bei mir gibt es solche Fälle, nicht nur vertikale Verwandtschaftsbeziehungen mit mehreren Geschwistern, die ich fotografisch begleitet habe – und ihr Bräutigam wurden immer wieder von neuen Wettervorhersage-Szenarien überrascht.Ätzend, frustend!

Entspanntheit

Wir beschließen, in dieser Woche gelassen zu bleiben. Immerhin haben wir in diesem Jahr bereits alles erlebt: Morgens wurde tolles Wetter angekündigt und in Wirklichkeit war es schlecht, oder das vorhergesagte Regenwetter war gar nicht nass.

Vertrauen

Unsere sorgfältige Planung beruhigt uns, da wir genug Puffer für alle Eventualitäten eingebaut haben.

Das Programm ist stramm, ab 11 Uhr getting ready, 13 Uhr First See, Begrüßung der Gäste, freie Trauung um 15 Uhr, anschließend Sektempfang, Gruppenfotos, Paarshooting, dann ab 18 Uhr Platznahme, Reden, Spiele, gegen 21 Uhr den Brauttanz geplant, anschliessend Party. Ende für mich, irgendwann so gegen 23 oder 0 Uhr. Je nach Stimmung und Ablauf.

Hier ein Tipp vom Brautpaar an noch kommende Brautleute:

Plant gut und detailliert! Nicht minutiös, aber realistisch.  Plant nicht allein. Holt Euch Hilfe! Die Trauzeugen zum Beispiel!
Und dann, am Hochzeitstag, vergesst alle Planung und geniesst. Und vertraut euren Dienstleistern, Trauzeugen, Eltern, allen, die mit geplant und mit organisiert haben.

Flexibilität

Am Donnerstag dann immer noch keine Klarheit, das Wetter bleibt wie es ist, unbeständig, unklar, einfach unmöglich. Morgens ists meist aufgelockert, nachmittags ziehts zu und beginnt zu regnen.  – Nein, auch wenn Ruhrpottler und Niederrheiner sich hier einig sind, ist schreibe jetzt nicht “fängt am regnen” 😉 –

Freitags telefonieren wir erneut miteinander. Ich frage, wie flexibel sie wären, den Plan noch einmal spontan umzustellen, am Samstag, wenn ich starte. Das sei kein Problem, sagen sie. “Du hast Erfahrung, mach wie du denkst.” Gesagt, getan. Das Getting-Ready des Bräutigams verläuft recht zügig, dann geht es zur Braut. Hier dauert es erfahrungsgemäß immer etwas länger, aber zeitlich passt es immer noch prima. Unser erstes Treffen (First See) planen wir im Innenhof der Location – übrigens das Landgut am Hochwald – und danach machen wir ein paar innige Schmusefotos auf dem kleinen Steg am Teich.

Eigentlich wollten sich die beiden ja jetzt wieder trennen und erst zur Trauung wiedersehen, aber irgendwie bitte ich sie, in Anbetracht der merkwürdig aussehenden Wolkenlage das Paarshooting sofort, ganz spontan mit mir in der Umgebung zu machen. Wir setzen uns also ab, zwei drei der ankommenden Gäste sehen uns zwar, aber wir sind schnell weg. Aus dem Blickfeld der weiteren Anreisenden  können wir ein schönes Brautpaarshooting in der frischen Natur der umliegenden Felder machen. Als die Wolken sich bedrohlicher auftürmen sind wir schon fertig, ab gehts zurück ins Landgut. Zeit zum Frischmachen und um die nötige Spannung wieder aufzubauen.
Als sich draussen aber eine Gewitterzelle genau über dem Landgut zeigt, bitte ich die Beiden nochmals kurz auf den Rasen vor dem Zimmer. Der Trauzeuge bekommt einen Blitz in die Hand, eben eingestellt, und flash, flash, flash, eben noch ein dramatisches Bild der Beiden eingefangen. Vielleicht wieder einmal das schönste Paarfoto des Tages? Dramatischer, epischer geht es jedenfalls kaum.

Schlechtes Wetter bei der Hochzeit - da ist Flexibilität gefragt. Bei Brautpaar und Fotograf.
Schlechtes Wetter bei der Hochzeit – da ist Flexibilität gefragt. Bei Brautpaar und Fotograf.

Mit dem Betreten des Zimmers brechen die Wolken auf. So schlimm, dass sogar der Zugang zur Hochzeitskapelle auf dem Landgut nur auf einem spontan von den Mitarbeitern errichteten Steg begangen werden kann. Auch sehr flexibel, was die Landgutler drauf haben 😉

Unser spontanes Umentscheiden hat uns den Tag gerettet, denn bis zum Abend hörte es nicht mehr wirklich auf zu regnen. Unser Paarshooting des Brautpaares hatten wir im Kasten, Braut- und Bräutigamportraits auch. Gruppenfotos haben wir anschliessend spontan auf der überdachten Terrasse gemacht, und die Zeit, die später für all unsere Fotoaktionen vorgesehen war, haben die Väter und Freunde ebenso flexibel für ihre Spielchen und Reden genutzt, so dass wir absolut pünktlich nach dem Essen mit dem Brauttanz in den ausgelassenen Abend starten konnten.

Brautpaar: Hanna und Steffen
Lokation: Landgut am Hochwald

 

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