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Der Schritt vor den Altar. Die große Krux am Heiraten ist, dass man es meist nur einmal tut 🙂

Wie bitte? Was erzählt der denn da? Nunja, was ich damit meine ist, dass man meist erst weiß wie es geht, wenn man es hinter sich hat, und einem dann das Wissen gar nichts mehr selber nutzt. Klar, man kann sein Wissen weiter geben, als Trauzeugin, beste Freundin oder später als Brautmutter. Aber nichtsdestotrotz, für sich selbst braucht man das Wissen meist nicht mehr.

Nun gibt es Leute, wie zum Beispiel Hochzeitsplaner, die sich hauptberuflich mit den Problemen von Bräuten und Brautpaaren beschäftigen, aber die will man ja nicht für kleine, drängende Fragen konsultieren. Oder für Fragen, auf die es eigentlich keine korrekte Antwort gibt – zum Beispiel wie die unten stehende. Aber es gibt Abhilfe. Euren professionellen Hochzeitsfotografen. Denn der hat schon mehrfach geheiratet, im Idealfall mehrere zig- oder hundertmal, hat die verschiedensten Bräuche und Zeremonien kennen gelernt, war in den unterschiedlichsten Lokationen, kennt das Zusammenspiel aller Beteiligten, seien es Gäste, Trauzeugen, Brauteltern oder wer auch immer. Er hat Gutes erlebt, aber auch weniger Gutes, Empfehlenswertes oder (sagt man das?) Abratenswertes.

Und damit Ihr nicht jedesmal überlegen müsst, wen Ihr fragen könntet, möchte ich Euch ab 2015 gerne ab und an ein paar Tipps aus dem Erfahrungsschatz eines langjährigen Hochzeitsfotografen geben. Fangen wir mit einem sehr emotionalen Thema an.

Ihr habt den Titel gelesen und wisst worum es geht? Habt Ihr auch das Fragezeichen hinter Altar gesehen?

OK, immer wieder eine Frage mit anschließender Diskussion zwischen dem Brautpaar oder zwischen Braut und ihren Freundinnen ist:

“Wann sehe ich meinen Bräutigam zu ersten Mal? – Schon vor der Trauung oder erst am Altar?”

Es ist der Kleinmädchentraum schlechthin.  Ich, also ich, die Braut, werde meinem Traummann am Altar begegnen. Nach dem langen Weg durch den Mittelgang, von allen Gästen bestaunt und verehrt, dort vorne wird mich mein Vater an den neuen Mann in meinem Leben übergeben. Wird meine Hand in seine legen. Wird ihn herzlich in unsere Familie aufnehmen, wird sich mit einer Träne von mir – “seiner Kleinen” -verabschieden, wohlwissend, dass es jetzt einen weiteren Mann in meinem Leben gibt. Und ich werde ihm versichern, dass er MEIN Papa ist und mir ebenso wichtig bleibt, solange ich lebe. Und dann werde ich IHN ansehen und werde wissen: “Ich gehöre zu Dir”. Und er wird mir etwas ins Ohr sagen, was nur allein für mich bestimmt ist.

Ja, diese Momente gibt es wirklich! Und sie sind genauso wundervoll, wie Ihr sie Euch vorstellt. Aber, und ich möchte Euch jetzt eigentlich nicht die Hoffnung rauben, sie sind viel zu selten, und oftmals durchbricht ein “Nehmen Sie doch bitte Platz” oder ein “Geben Sie mir ruhig den Brautstrauß” des Geistlichen diesen wunderbaren Moment. Ihr sagt jetzt bestimmt mit herunter gezogenen Mundwinkeln: “Man ist der romantisch!” 🙁  Ich kann drauf eigentlich nur erwidern: “Bin ich eigentlich auch” , aber meine klare Aussage zu diesem Moment ist: “Er ist – in vielen Fällen – einfach viel zu flüchtig!” Die zur Verfügung stehende Zeit ist viel kürzer als gedacht, die Abläufe sind viel zwingender als man vorher denkt und lassen keine oder nur wenig ruhige Momente zu. Nicht, dass Ihr später von dem Moment enttäuscht sein würdet, aber zu den Worten, die man vorne am Altar gerne hören würde, kommt es oftmals gar nicht. Sei es aus Zeitmangel, Ungeduld Dritter oder vielleicht auch nur aus Aufregung.

Und jetzt kommt mein romantischer Tipp! Zelebriert die Begegnung vorher! Verabredet Euch an einem schönen Ort im Grünen oder an einer tollen Lokation, nehmt nur Euren Fotografen mit. Plant mit ihm die Begegnung und erlebt, wie ebenso aufregend dieser Moment sein kann. Die Allee wird Euer Mittelgang, der warme Platz in der Sonne Euer Altar. Lasst den Fotografen die Blicke einfangen und Eure erste Begegnung. Und dann habt Ihr ein paar Minuten für Euch, denn der professionelle Fotograf wird nach ein paar Fotos das Feld räumen, für Euch und für Euren Moment. (Jetzt sag nochmal einer, ich wäre nicht romantisch! 🙂 )  Und glaubt mir, auch wenn es daheim im Garten ist, auf der Terrasse oder bei schlechtem Wetter in Wohnzimmer und Diele. Der Moment, an dem Ihr Euch zum ersten Mal seht, ist ein besonderer und wird es immer bleiben. Aber selbst wenn Ihr es gewagt habt und Eure erste Begegnung schon vor der Zeremonie “zelebriert” habt – zu nichts weniger rate ich Euch! – der Moment in der Kirche wird ebenso unvergesslich. Und sich vorher zu sehen heißt ja nicht zwingend, auf Papas Arm verzichten zu müssen.

Meine Bitte: Gebt Eurer ersten Begegnung ein wenig mehr Raum und Zeit!

Und damit Ihr mir glaubt, kann ich das natürlich mit Fotos belegen. Und natürlich muss es etwas Aktuelles sein. Jaqlina und Daniel haben sich Anfang diesen Jahres bei kaltem Wetter, aber Sonnenschein, auf der Terrasse zum ersten Mal gesehen. Ich habe Daniel, vorbei an der im Wohnzimmer wartenden Braut, nach draußen bugsiert und er erwartete dort sehnsüchtig seine Liebste. Und als Sie dann endlich kam, hatten sie weder Augen für den Fotografen, noch für die Welt um sich herum. Aber sie hatten Zeit.

 

Die Braut beim ersten Blick auf Ihren Bräutigam                 Der Blick des Bräutigam bei der ersten Begegnung mit seiner Braut am Hochzeitstag

Mal so ganz nebenbei: Solltet Ihr hier irgendwie auf den Gedanken kommen Julia Roberts und Hugh Grant wären ein hübsches Brautpaar, mir geht´s jedesmal genauso 😉

 

erste Begegnung des Brautpaares
Und ja, es gibt auch erste Begegnungen am Altar in der Kirche, die wunderbar sind! Aber Eva und Daniel (huch, schon wieder einer) konnten die Augen eh nicht voneinander lassen.

erste Begegnung in der Kirche am Altar

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